In jüngerer Zeit wurden eine Reihe Bücher und Hilfsmittel vorgestellt, die auch für die Arbeit von Care Teams | Notfallseelsorge Schweiz (CNS) dienlich sind (Aus- und Weiterbildung). Nachfolgend eine Zusammenstellung.
Den Tod ihrer besten Freundin durch Suizid verarbeitet Sabrina Müller und schreibt darüber in ihrem Buch. In einem TV-Interview spricht Ruedi Josuran mit ihr (siehe Links und Anhang).
Bibliographie: Sabrina Müller, Totsächlich. Trauern und begleiten nach einem Suizid, Zürich (Theologischer Verlag) 2018, Paperback mit Abbildungen, 163 S.; SFr. 24.80; ISBN 978-3-290-18167-3.
• Orientierung für Betroffene und Personen in helfenden Berufen • Blog kombiniert mit Fachwissen • Umgang mit einem Suizid
Klappentext: Wie weiter nach einem Suizid? Sabrina Müller schreibt zehn Jahre nach dem Suizid einer engen Freundin in kurzen Blogs über ihren persönlichen Trauerprozess. Sie erzählt von ihrem ersten Erstarren nach der Hiobsbotschaft, von den unaushaltbaren Momenten, von ihren Phasen der Trauer. Sie berichtet von Wut, Enttäuschung und Einsamkeit. Wo waren Freunde, Gemeinschaft, ja die Kirche, als sie selbst dringend Unterstützung brauchte? Sabrina Müller spricht offen über die ganz schwierigen Themen, aber auch darüber, was ihr in dieser schweren Zeit geholfen hat – wie etwa die Arbeit auf dem Bauernhof – und wie sie langsam wieder zurück in ein neues Leben fand. Ihre Texte folgen ihrem persönlichen Erleben, im Anschluss wird jede Station thematisch vertieft. Sabrina Müller verschränkt Fachwissen gewinnbringend mit Persönlichem: Sie bricht mit dem Tabu, über Suizid zu sprechen. Dieses Buch ist Wegweiser und hilfreiche Orientierung – für Hinterbliebene und für Menschen in helfenden Berufen.
Einführung zum TV-Beitrag: Tot. Als Sabrina Müller vom Suizid ihrer besten Freundin erfährt, ist sie geschockt. Sie fühlt sich ohnmächtig, schuldig und weiss nicht, wie sie weiterleben soll. Die reformierte Theologin bricht mit dem Tabu Suizid und erzählt, wie ihr komplexer Trauerprozess mit Höhen und Tiefen verlief. «Gott, ist das wahr? Wie konntest du das zulassen?» Ausgerechnet in ihren Flitterwochen erfährt Sabrina Müller, dass ihre beste Freundin Suizid beging. Sabrina Müller ist geschockt, traurig, wütend. Vor der Abreise hatte ihr ihre Freundin hoch und heilig versprochen, dass sie sich nichts antun würde. Mit der Traurigkeit über ihren Verlust und dem psychischen Schmerz weiter zu leben, scheint ihr unmöglich. Sie hatten doch noch so viele gemeinsame Pläne. «Ich hasste mich dafür, dass Angelika sich das Leben genommen hatte. Warum noch existieren, wenn ein Teil des Lebensinhalts fehlt und dazu noch Schuld, Scham, Stigmatisierung, Isolation und ein tiefes Gefühl der Verlassenheit kommen?» Der Trauerprozess von Sabrina Müller dauert beinahe zehn Jahre. Nun spricht die reformierte Pfarrerin und Praktische Theologin offen darüber, was ihr in dieser schweren Zeit geholfen hat und wie sie langsam wieder zurück in ein verändertes Leben fand.
Sabrina Müller (Jg. 1980), Dr. theol., studierte an der theologischen Fakultät der Universität Zürich und war bis 2015 Pfarrerin in Bäretswil. Seit 2012 leitet sie die ökumenische Bewegung » fresh expressions. Seit 2015 ist sie Lehrbeauftragte für Praktische Theologie und Habilitandin am » Zentrum für Kirchenentwicklung der Universität Zürich zum Thema „Praktisch Theologische Anthropologie – spirituelle Erfahrung und religiöse Identität“.
Online-Umfrage zur Befindlichkeit von Einsatzkräften und Krankenhauspersonal während der COVID-19 Pandemie
Liebe Kolleginnen und Kollegen. Im Rahmen des EU-Projekts » NO-FEAR sind wir in unserer Arbeitsgruppe Notfallpsychologie am Institut für Psychologie der Universität Innsbruck an der Befindlichkeit von Einsatzkräften während der Corona-Krise interessiert. Dabei interessiert uns die Sicht ganz verschiedener Einsatzkräfte – aus Rettungsdienst, Krisenintervention, Feuerwehr, Polizei, Bundesheer/Bundeswehr etc. Wir führen derzeit eine Fragebogenerhebung durch. Wir würden uns sehr freuen und euch / Ihnen äußerst dankbar sein, wenn ihr euch ca. 20 Minuten Zeit nehmt, um den Fragebogen auszufüllen.– Wenn möglich, teilt bitte den Umfrage-Link unter euren Kolleginnen und Kollegen in eurer/Ihrer Einsatzorganisationen.– Die Ergebnisse der Erhebungen teilen wir auf Anfrage natürlich gerne mit und werden sie auch voraussichtlich auf einer der zukünftigen Kriseninterventionstagungen vorstellen.
Herzlichen Dank für deine/Ihre Unterstützung! Liebe Grüße aus Innsbruck! Alexander Kreh, Barbara Juen, Dietmar Kratzer
------------------------------------------------- MAG. DIETMAR KRATZER Klinischer und Gesundheitspsychologe, Notfallpsychologe | Clinical Psychologist Technisch administrative Unterstützung in Forschung & Lehre | Technical support for research & education Arbeitsgruppe Notfallpsychologie & Psychotraumatologie | Research group Emergency Psychology & Psychotraumatology Institut für Psychologie | Department of Psychology Universität Innsbruck | University of Innsbruck Innrain 52, A - 6020 Innsbruck P: +43 (0)512 507 56030 | F: +43 (0)512 507 56199 | » http://psychologie.uibk.ac.at
Die AETAS Kinderstiftung in München (Simon Finkeldei) hat das unten stehende Rundmail verschickt. Es ist uns als CNS/CAS freundlicherweise durch Corina Bandelli (PSNV, CT AR/AI) zugänglich gemacht worden. Es orientiert über Umgangsweisen betreffend des Corona-Virus mit Blick auf die Betreuung von Kindern durch Fachpersonen und Eltern.
Beat Weber
Rundmail: Sehr geehrte Damen und Herren, Liebe Kolleginnen und Kollegen, die derzeitige Situation und der mögliche weitere Verlauf beschäftigen derzeit viele Kinder, Familien, Bezugspersonen und Fachkräfte. Aus diesem Grund bereitet die KinderKrisenIntervention der AETAS Kinderstiftung zu verschiedenen aktuellen Fragestellungen eine Sammlung von Handreichungen zum Umgang mit Kindern aus psychotraumatologischer Sicht vor. In diesem Zusammenhang wurden auch andere uns derzeit zur Verfügung stehende internationale Handlungsempfehlungen gesichtet und miteinbezogen. In der Anlage erhalten Sie als Anregung die ersten grundlegenden Empfehlungen für Eltern, Bezugspersonen und Fachkräfte aus Beratungs- und Krisendiensten. Diese finden Sie ebenfalls als Download auf der » Homepage der AETAS Kinderstiftung. Dort werden fortlaufend weitere Handreichungen zu Themen wie „Woran erkenne ich, dass mein Kind belastet ist – was kann ich tun“ oder „Im Ernstfall – kindgerechte Worte zu Krankheit, Sterben und Tod“ zum Abruf angeboten. Hinweise zu unserer elektronischen und telefonischen Krisenberatung finden sich dort ebenfalls.
Mit freundlichem Gruß Tita Kern, Simon Finkeldei und Verena Blank-Gorki
Simon Finkeldei, Dipl. Psychologe Psychol. Psychotherapeut (VT), Lehrtherapeut, Supervisor stv. Vorstandsvorsitzender TraumaHilfeZentrum München e.V. stv. Fachliche Leitung der KinderKrisenIntervention AETAS Kinderstiftung
Spirituelle Gedanken und Besinnungen zu Karfreitag und Ostern. Zur Passions- und Osterzeit im Zeichen von „Corona“ siehe auch der Link „Hoffnung ist ansteckend“ sowie den Beitrag im Anhang (pdf).
Beat Weber
Die Totenehrung fällt aus
Ich bin dazu geboren und in die Welt gekommen, dass ich die Wahrheit bezeuge (Johannesevangelium 18,37).
Immer wieder hat man Jesus für tot erklärt. Die Totenscheine, die seinen Abgang für ewig besiegeln sollten, trugen die unterschiedlichsten Unterschriften. Sie wurden nicht nur von seinen erklärten Gegnern ausgestellt – von Kaiphas und Pilatus, von Marx und Mao. Auch viele seiner Freude konnten es bis heute nicht fassen, dass er nicht im Grab gblieben ist. Seine ersten Anhänger haben nicht anders gedacht. Auch die Frauen nicht, die am Grab dem Toten ihre letzte Liebe erweisen wollten. Doch die Totenehrung fällt aus. Das Grab ist leer. Gott hat gehandelt. Er hat Jesus auferweckt. Ales andere wäre eine unmögliche Möglichkeit. Gott schreibt ihn nicht ab. Er verschreibt ihm Auferstehung, Leben und nicht Tod! – Jesus lebt!
Lassen wir uns nicht von Totenscheinen beeindrucken, die man wieder und wieder für ihn ausstellt. Sie stimmen alle nicht. Das unfassbare Ereignis seiner Auferstehung ist die Wirklichkeit, auf die wir bauen können.
Weg zum Glauben
Der Weg zum Glauben führt über die Wunden. Sie sind nicht Zeichen der Abwesenheit Gottes, sie werden zum Ort der Gottesbegegnung. Hier können wir, wenn wir nicht fliehen, Gott erlernen. Wunden annehmen können ist in Wahrheit Gnade. Vom heiligen Martin wird erzählt, er habe in der Nacht vor der Begegnung mit dem Bettler eine Erscheinung gehabt, in Gestalt eines majestätischen Königs. Martin fragt ihn: „Wer bist du?“ Darauf sein Gegenüber: „Ich bin dein Heiland, Jesus Christus“. Martin erwidert: „Wo hast du denn deine Wunden?“ Die Antwort: „Ich komme jetzt nicht als ein Verwundeter, nicht vom Kreuz, sondern vom Himmel her in meiner Herrlichkeit.“ Darauf Martin: „Du magst mir der rechte sei. Geh mir aus den Augen; du bist der Teufel; den Heiland, der ohne Wunden ist, den mag ich nicht sehen; den erkenne ich nicht, der das Zeichen seines Leidens nicht hat.“
Es ist und bleibt für uns befremdlich: Gerettet und erlöst werden wir nicht durch die Macht der Mächtigen, sondern durch die Teilnahme Gottes an unserer Ohnmacht und an unserem Leid. Damit wird die Ohnmacht nicht verherrlicht, das Leiden hat nicht aus sich heraus erlösende Kraft. Die Liebe, die mit dem Geliebten eins wird, ist die Erlösung. Gott duldet keine Apartheid zwischen sich und seinen gequälten Geschöpfen. „Ich mag dich leiden“, sagt er uns.
(Franz Kamphaus, in: „Wenn Gott in die Quere kommt“)
Ecco homo
Ausgestreckt, ausgespannt zwischen Gesetz und Gnade, zwischen Himmel und Erde, zwischen Gott und Mensch.
Er ist ein Kreuz geworden: horizontal die Arme, vertikal der Lieb. Jesus, ausgesetzt auf zwei Balken zwischen Himmel und Erde. Kein Engel kam. Kein Elias.
Nicht einmal Perus. Am Ölberg: Schweiss auf Angst. Am Kreuz: Ein verlassener, göttlicher Mensch. Der Gottessohn. Der Menschensohn.
Er ist zum Kreuz geworden. Kein anderes Zeichen deutet das Leben so hoffnungsvoll wie das Kreuz.
(Martin Gutl)
Ecce Homo
Weniger als die Hoffnung auf ihn das ist der Mensch einarmig immer
Nur der gekreuzigte beide Arme weit offen der Hier-Bin-Ich
Für den Bereich Care/NFS gibt es verschiedene Arten von Aus- und Weiterbildungsangebote. Sie reichen von Kurs(halb)tagen über Kurswochen bis zu Bildungsmodulen. Nachfolgend eine Auswahl (die Liste kann ergänzt werden; weitere Hinweise werden entgegen genommen). Über Art, Inhalt, Qualität, Teilnahmebedingungen und Anmeldung können hier keine Auskünfte gegeben werden; die einzelnen Anbieter sind dafür direkt zu konsultieren.
Unter dem Namen PsyCovid19 können Bevölkerung, Patienten und das Gesundheitspersonal ab sofort ein psychologisches Hilfsangebot während der Corona-Pandemie nutzen. Dieses Angebot ist dank der Finanzierung des Kantons kostenlos.
// Sous le nom de PsyCovid19 , la population, les patients et les travailleurs de la santé peuvent désormais bénéficier d'un service de soutien psychologique pendant la pandémie de corona. Cette offre est gratuite grâce au financement du canton. Beat Weber
Bericht: Das Projekt verfolgt zwei Hauptziele: • Koordination der verschiedenen Angebote im Kanton VS für Menschen in existenziellen, sozialen oder zwischenmenschlichen Notlagen • psychologische Unterstützung des Gesundheitspersonals, insbesondere in der klinischen Ethik, Infektiologie, Palliativpflege, Psychiatrie, im Rettungswesen und im gesamten sozialmedizinischen Bereich
Im Oberwallis steht die PsyCovid19-Helpline unter der Nummer 027 604 39 88 ab sofort der Bevölkerung, Spitalmitarbeitenden und Fachpersonen aus medizinischen sowie psychosozialen Institutionen zur Verfügung. Betreut wird die Linie von Fachpersonen des Care-Teams Psychiatriezentrum Oberwallis PZO. Im Spitalzentrum Oberwallis ist die psychische Unterstützung der Patienten und ihrer Angehöriger durch den PZO-Konsiliardienst und das Care-Team PZO gewährleistet. Bei psychiatrischen Notfällen kann sich die Bevölkerung im Oberwallis unter der Nummer 027 604 36 50 und ausserhalb der Bürozeiten unter der Nummer 027 604 33 33 an das PZO wenden.
Im Unterwallis werden die Angebote vom Netzwerk » Réseau Entraide Valais koordiniert. Für Personen in psychischen Notlagen stehen die Kompetenzzentren für Psychiatrie und Psychotherapie des Spitals Wallis unter der Nummer 0800 012 210 bereit. Diese Nummer ist rund um die Uhr erreichbar, ebenso der Psychiatrie-Notfall im Spital Martinach. Die Abteilung Liaisonpsychiatrie des Spitals steht den hospitalisierten Patienten und Spitalmitarbeitenden zur Verfügung. Spitalexterne Gesundheitsfachpersonen erhalten unter folgenden Nummern Unterstützung: 058 433 0 110 (Französisch) und 058 433 0 115 (Deutsch).
// En Bas-Valais, les offres sont coordonnées par le réseau » Réseau Entraide Valais. Pour les personnes en détresse mentale, les centres de compétence en psychiatrie et psychothérapie de l'hôpital du Valais sont disponibles au 0800 012 210. Ce numéro est disponible 24 heures sur 24, tout comme l'urgence psychiatrique de l'hôpital Martinach. Le service de psychiatrie de liaison de l'hôpital est à la disposition des patients hospitalisés et du personnel hospitalier. Les professionnels de santé externes peuvent recevoir une assistance aux numéros suivants : 058 433 0 110 (français) et 058 433 0 115 (allemand).
Aargauer Spitalseelsorger bereitet sich auf Corona-Patienten vor: «Es gilt, das Grundvertrauen zu bewahren». Bald wird Stefan Hertrampf seinen ersten Covid-19-Patienten betreuen. Wie er sich vorbereitet – und wie Szenen wie in Italien verhindert werden sollen.
Die Corona-Welle ist in der Schweiz angekommen. Für die Seelsorgerinnen und Seelsorger in den Aargauer Kantonsspitälern hat die zusätzliche Arbeit derweil schon längst begonnen. «Seit ein Besuchsverbot gilt, sind wir für viele Patienten neben dem Gesundheitspersonal die einzigen Kontakte», sagt Theologe Stefan Hertrampf, stellvertretender Fachstellenleiter der Spital-, Klinik- und Heimseelsorge der römisch-katholischen Landeskirche.
Bericht: Die Corona-Welle ist in der Schweiz angekommen. Für die Seelsorgerinnen und Seelsorger in den Aargauer Kantonsspitälern hat die zusätzliche Arbeit derweil schon längst begonnen. «Seit ein Besuchsverbot gilt, sind wir für viele Patienten neben dem Gesundheitspersonal die einzigen Kontakte», sagt Theologe Stefan Hertrampf, stellvertretender Fachstellenleiter der Spital-, Klinik- und Heimseelsorge der römisch-katholischen Landeskirche. «Unsere wichtigste Aufgabe ist das Zuhören. Wir urteilen nicht, wir werten nicht, wir missionieren nicht. Manchmal genügt es, einfach nur da zu sein und gar nichts zu sagen. Das wird nicht anders sein, wenn wir einen Covid-19-Patienten vor uns haben.»
In den Kantonsspitälern Aarau und Baden sind insgesamt neun Seelsorger der katholischen und reformierten Landeskirchen im Einsatz. «Auf eine solche Situation, wie sie nun auf uns zukommen wird, kann man sich nur bedingt vorbereiten», sagt Hertrampf. «Wir gehen davon aus, dass das Bedürfnis nach Gesprächen mit uns in den kommenden Tagen und Wochen weiter zunehmen wird, sowohl bei Patienten im Spital als auch beim Personal.» Bei den Gesprächen mit den Seelsorgern gebe der Patient oder die Patientin das Thema vor. «Mit uns kann man über alles reden. Trost spenden heisst nicht, Menschen Ratschläge zu erteilen, und schon gar nicht, Floskeln zu verwenden wie: ‹Das geht auch wieder vorbei›.» Hilfreich sei das Dasein, das Anerkennen des Leids, sagt Hertrampf. «Es gibt keine Rezepte, die man auspacken könnte und die auf jeden Patienten passen. Wir begleiten Menschen individuell. Das ist aber auch in normalen Zeiten so.» Falls ein Corona-Patient um ein Gespräch mit einem Seelsorger bittet, «werden wir den Raum selbstverständlich mit Schutzanzug betreten. Für uns ist das nichts Neues. Wir haben auch schon in der Vergangenheit Gespräche mit Patienten geführt, die isoliert waren.» Der Anzug führe zwar zu einer gewissen Distanz, weil man das Gesicht kaum sehe. «Emotionen und Empathie zu vermitteln, ist auf diese Weise nicht ganz einfach. Die Akzeptanz der Patienten ist aber gross, sie wissen, warum wir so ausgestattet sind.» Die Belastung des Personals sei durch die Corona-Krise gestiegen und werde noch steigen. Eine gewisse Anspannung sei derzeit bei allen spürbar. «Auch bei mir persönlich. Das Unheimliche ist, dass das Virus uns allen näher kommt, aber nicht sichtbar ist. Es gilt jetzt, das Grundvertrauen zu bewahren», sagt Hertrampf. Um das Personal noch besser unterstützen zu können, haben die Spitalseelsorge sowie der Fachbereich Psychosomatik und Psychoonkologie im Kantonsspital Aarau einen zusätzlichen Dienst zur psychologischen Unterstützung eingerichtet. Herzzerreissende Momente wie in Italien vermeiden
Die hoffnungsvolle Nachricht: Herzzerreissende Szenen wie in Italien sollen in Aargauer Spitälern vermieden werden. «Das Schlimme ist, dass die Patienten allein sind. Wie sie weinen und darum betteln, ihren Kindern und Enkel ‹Auf Wiedersehen› zu sagen», berichtete Francesca Cortellaro, Notfallmedizinerin Spital San Carlo Borromeo in Mailand. Patienten in Aargauer Spitälern dürfen zwar zurzeit keine privaten Besuche empfangen, davon ausgenommen seien aber Patienten in ausserordentlichen Situationen, sagt Stefan Hertrampf.
Bestattung ohne Trauergottesdienst: Das empfehlen Ob- und Nidwaldner Seelsorger Wegen des Corona-Virus können Angehörige nur noch im engsten Kreis von ihren Liebsten Abschied nehmen. Den Trauerprozess könne man dennoch nicht verschieben, findet unter anderem die Kernser Pfarreibeauftragte Marianne Waltert.
Foto: Elmar Rotzer, Diakon und Gemeindeleiter, auf dem Friedhof in Ennetbürgen. Bild: Adrian Venetz (19. März 2020)
Bericht: Der Ennetbürger Gemeindeleiter und Diakon Elmar Rotzer hat am vergangenen Donnerstag auf dem Friedhof die erste Beisetzung unter speziellen Vorzeichen abgehalten: Bestattungen dürfen wegen des Corona-Virus bis mindestens 19. April nur noch im kleinsten Kreis stattfinden, Trauergottesdienste sind nicht mehr gestattet. «Im engen Familienkreis haben wir die Urne des Verstorbenen in einem würdevollen Rahmen auf dem Friedhof beigesetzt», sagt Elmar Rotzer. Der Trauergottesdienst hat bereits vorher stattgefunden.
Für ihn steht grundsätzlich einer Verschiebung der Bestattung oder des Trauer- und Gedenkgottesdienstes nichts im Wege. «Im Trauergespräch teilt mir die Familie ihre Bedürfnisse mit. Ich gehe jeweils individuell auf die Situation ein und suche mit den Angehörigen nach einer geeigneten Lösung.» Rotzer kann sich in der momentanen Situation beide Varianten gut vorstellen: Die Beisetzung findet im kleinen Familienkreis statt, der Trauergottesdienst folgt später oder die Angehörigen warten mit Beisetzung und Trauerfeier, bis diese wieder im grösseren Rahmen und ohne Einschränkungen stattfinden können. Für eine Beisetzung im kleinen Kreis plädiert der Stanser Pfarreiadministrator und Nidwaldner Dekan Melchior Betschart.
«Zuwarten, bis wieder normale Beerdigungen möglich sind, scheint mir nicht sinnvoll, da dieser Notstand noch längere Zeit anhalten kann.» Anstelle des ausgefallenen Trauergottesdienstes werde er während der Beisetzung einige Gebete und Texte mehr zur Trauergemeinde sprechen. Entfernten Verwandten oder sonstigen Angehörigen, die an der Bestattung nicht teilnehmen dürfen, empfiehlt er, später individuell am Grab des Verstorbenen Abschied zu nehmen.
Dekan Bernhard Willi: Warten ist schlecht für den Trauerprozess
Eine Verabschiedung oder Bestattung möglichst bald nach dem Tod vollziehen: Das empfiehlt auch der Sarner Pfarrer und Obwaldner Dekan Bernhard Willi. «Damit länger zu warten, ist nicht empfehlenswert für den Trauerprozess, sonst könnte dies die Wunden wieder aufreissen.» Eine gute Möglichkeit finde er, die nicht durchgeführte Trauerfeier später in einem Gottesdienst wie dem Dreissigsten zu integrieren und dem Verstorbenen zu gedenken, sofern Gottesdienste bis dahin wieder erlaubt seien. Doch schliesslich müsse jede Trauerfamilie selber wissen, was für sie am besten stimme. Dies könne sie mit dem Seelsorger individuell besprechen. Niemand habe Erfahrung mit der aktuellen Situation. Er möge sich nicht daran erinnern, dass schon mal Gottesdienste und grössere Trauerfeiern verboten worden seien, meint der 54-jährige Bernhard Willi, der seit 2005 Pfarrer von Sarnen ist.
Auch die Kernser Pfarreibeauftragte Marianne Waltert rät den Trauerfamilien davon ab, Beerdigungen zu verschieben. «Es gibt Ereignisse, die man nicht vertagen kann. Dazu gehört der Trauerprozess und als Teil davon auch die Bestattung.» Dass man jetzt auf den «richtigen» Gottesdienst in der Kirche verzichten müsse, sei zwar traurig, aber die Familien verstünden dies. «Ich werde mich bemühen, die Beisetzungen trotzdem so stimmig wie möglich für die Angehörigen zu gestalten.»
Am Mittwoch, den 1. April 2020, ging der Newsletter 2020.01 (Jan.–März) an Mitglieder, Institutionen und interessierte Kreise (siehe pdf im Anhang)
// Le mercredi 1er avril 2020, la Newsletter 2020.01 (janv.-mars) a été envoyée aux membres, aux institutions et aux parties intéressées (
voir pdf en annexe Beat Weber
Care Teams | Notfallseelsorge Schweiz (CNS) Care Teams | Aumônerie d’urgence Suisse (CAS)
Editorial D: Liebe Leserin, lieber Leser, Sie haben den ersten Newsletter CARE|Notfallseelsorge dieses Jahres vor sich. Die Welt ist eine andere geworden – ein „Mini-Lebewesen“, das sich rasend verbreitet und schlimme Folgen haben kann, ist der Grund dafür. Im Hauptbeitrag „Corona & Care“, der regelmässig aktualisiert wird, finden Sie Wesentliches zusammengestellt.
Die Themen der weiteren Berichte entnehmen Sie der nachfolgenden Liste. Den Schluss bilden Informationen von uns als CNS: Die GV musste verschoben werden, und es gibt einige Personalwechsel. Ich selbst werde auf Ende Juni als Geschäftsführer & Webkoordinator zurücktreten, und wir suchen zunächst für ein Jahr einen neuen Webkkoordinator. Seien Sie behütet in diesen herausfordernden Zeiten. Wir danken Euch für Euren wichtigen Dienst und: Take CARE!
Liebe Grüsse Care Teams | Notfallseelsorge Schweiz (CNS) Beat Weber, Geschäftsführer & Webverantwortlicher
Éditorial F: Cher lecteur, Vous avez devant vous la première newsletter CARE|Aumônerie d'urgence de cette année. Le monde a changé - une « mini-bête » qui se propage à une vitesse folle et peut avoir des conséquences terribles en est la raison. Dans l'article principal « Corona & Care », qui est régulièrement mis à jour, vous trouverez des informations essentielles. Les thèmes des autres rapports sont présentés dans la liste ci-dessous.
Enfin, il y a des informations de notre part en tant que CAS : l'AG a dû être reportée, et il y a eu quelques changements de personnel. Je quitterai moi-même mes fonctions de Sécretaire général & coordinateur du web à la fin du mois de juin, et nous recherchons un nouveau coordinateur du web, initialement pour un an. Soyez protégé en ces temps difficiles. Nous vous remercions pour votre service important et : Take CARE !
Chères salutations Care Teams | Aumônerie d'urgence Suisse (CAS) Beat Weber, Sécretaire général & coordinateur du web