BABS: Corona-Einsatz des Zivilschutzes: Bund übernimmt Lohndifferenzen

Bern, 12.06.2020 – Angehörige des Zivilschutzes erhalten für einen Teil ihres Dienstes in der Coronapandemie die Differenz zwischen ihrem Erwerbseinkommen und der EO-Entschädigung. Der Bundesrat hat in seiner Sitzung vom 12. Juni 2020 beschlossen, die für Angehörige der Armee geltende Regelung auch für die Angehörigen des Zivilschutzes anzuwenden /

Berne, 12.06.2020 – Les membres de la protection civile reçoivent la différence entre leur revenu et les allocations pour perte de gain (APG) pour une partie de leur service lors de la pandémie de coronavirus. Dans sa séance du 12 juin 2020, le Conseil fédéral a décidé d’appliquer aux membres de la protection civile la même réglementation que pour les militaires. Beat Weber

Am 20. März 2020 hat der Bundesrat ein gesamtschweizerisches Aufgebot des Zivilschutzes verfügt. Damit ergänzte er den Assistenzdienst der Armee. Seit dem Aufgebot des Bundesrates standen bis Ende Mai in der ganzen Schweiz pro Woche durchschnittlich über 5000 Angehörige des Zivilschutzes im Einsatz.

Militär- und Zivilschutzdienstleistende erhalten normalerweise eine Vergütung von 80% des Einkommens durch die Erwerbsersatzordnung (EO). Für die Armeeangehörigen hat der Bundesrat bereits beschlossen, dass eine allfällige Differenz zwischen der EO-Entschädigung und dem vollen Erwerb vom Bund übernommen wird. Damit müssen Selbständigerwerbende und Angestellte, deren Arbeitgeber keine volle Lohnfortzahlung vorsehen, keine Lohneinbussen in Kauf nehmen.

Nun hat der Bundesrat beschlossen, diese Regelung auch für den Zivilschutz anzuwenden, und die Verordnung über die Entschädigung von Angehörigen der Armee im Assistenzdiensteinsatz zur Bewältigung der Coronapandemie angepasst. Diese Anpassung betrifft die Diensttage, die im Rahmen des Aufgebots des Zivilschutzes durch den Bundesrat zwischen dem 21. März und dem 30. Juni 2020 geleistet werden. Der Anspruch auf die zusätzliche Entschädigung gilt in Anlehnung an die Regelung der Armee ab dem 20. Diensttag. Der finanzielle Mehraufwand wird auf maximal 6 Mio. Franken geschätzt und kann mit dem bereits vom Bundesrat gesprochenen Kredit für den Zivilschutzeinsatz gedeckt werden.

Link:
» BABS (D)
» OFPP (F)
» UFPP (I)

Corona & Care – Plattform für Info & Austausch

Hier finden sich Informationen und Anregungen, die sich durch das Coronavirus für die Dienste von Care Teams und der Notfallseelsorge (CNS) ergibt. Beigegeben sind Hinweise auf aktuelle und bevorstehende Herausforderungen und Umgangsweisen, die uns als CNS betreffen. Vieles ist im Fluss, niemand weiss alles, aber viele wissen einiges und haben Erfahrungen gemacht oder Vorbereitungen getroffen – darum: Hilfreiche Hinweise, Anregungen oder Massnahmen, wie einzelne Teams vorgehen, werden gerne entgegen genommen und weitergegeben. Teilen statt hamstern ist ein Gebot der Stunde. Die Seite soll regelmässig aktualisiert werden.

Paul Bühler,

Grundsätzliches:
Bei Notfalleinsätzen gilt die Regel: Rettung an Leib und Leben vor der Betreuung „innerer“ Gefährdungen! Bei der Pandemie „Coronavirus“ ist man v.a. mit medizinischen Massnahmen (Versorgung der Infizierten) und der Prophylaxe (Schutzmassnahmen zur Verhinderung und Eindämmung von Ansteckungen) beschäftigt. Mögliche psycho-soziale Beeinträchtigungen sind derzeit noch im Hintergrund. Hält die Bedrohungslage an und werden die einschneidenden Massnahmen (Distanzierungen etc.) noch verschärft, ist verstärkt mit Notfällen zu rechnen, die uns als Care/Notfallseelsorge-Aufgaben betreffen. Obwohl Länge und Verlauf der Dinge ungewiss ist, heisst dies nicht, dass nicht proaktiv Szenarien durchgespielt und Vorbereitungen getroffen werden. Die folgenden Hinweise und Anregungen wollen zum Nach- und Weiterdenken sowie allenfalls zum Vorbereiten von Massnahmen anregen.
Beat Weber, Geschäftsführer & Webkoordinator CNS.


Aktuelle Situation und bevorstehende oder mögliche Szenarien:
• Verlagerung des Lebens: Das Leben verschiebt sich von der Öffentlichkeit in den Privatbereich. Der öffentliche Raum ist viel stärker allgemein wahrnehmbar und kontrolliert als der private. Mit anderen Worten: Notlagen in den vier Wänden werden weniger oder (zu) spät wahrgenommen.
• Veränderung der Notfälle: Wechselt das Leben weithin vom „Draussen“ zum „Drinnen“ hat das auch Folgen für die Care Team-Einsätze: Angesichts weniger „Betriebsamkeiten“ ist mit einer Abnahme herkömmlicher Einsätze zu rechnen. Umgekehrt dürften Notälle „daheim“ zunehmen und sich auch ändern, was als Notfall gilt.
• Risikogruppen und Problemkonstellationen: Alte, kranke und behinderte Menschen gehören zu den besonders Gefährdeten. Menschen ohne soziale Einbettung und psychische Stabilität sind nochmals anders gefährdet, insbesondere wenn der Bedrohungs- und Isolierungszustand länger anhält. Zu dieser Risikogruppe gehören: Einsame, Isolierte (Selbst- oder Fremdisolation), Menschen in heftigen sozialen Konflikten, labile Menschen, Menschen mit Angstzuständen oder einer Depression. Mit einer erhöhten Suizidalität muss gerechnet werden. Gegenläufig dazu ist es allerdings auch möglich, dass schwierige Situationen Kräfte freisetzen.
• Nach Corona und doch noch Corona: Es zeigen sich neue Probleme (Gewaltausbrüche, verschärfte Debatten und Konflikte, Rechtsfragen).

Mögliche Vorgehensweisen und Szenarien für Care Teams | Notfallseelsorge:
• Ausrüstung/Selbstschutz: Insbesondere für Einsätze bei Infizierten oder stark Gefährdeten (Zuhause, Heime, Spitäler, Quarantenegebieten) müssen notwendige Vorsichtsmassnahmen und Materialien (Schutzmasken und -bekleidung etc.) bereitgestellt und die in den Einsatz Gehenden geschult werden. Vgl. auch die angehängten „Empfehlungen“ (pdf) unseres Präsidenten.
• Anpassung Notfall/Dispositive: Angesichts der Pandemie ist mit Geschehnissen und Einsätzen zu rechnen, die bisher kaum „auf dem Radar“ waren. Gefährdungspotentiale müssen frühzeitig erkannt, eingeschätzt und entsprechende Einsatzdispositionen erstellt werden (inkl. Zurüstung/Schulung).
• Zusammenarbeit: Kontakte und wechselseitige Information mit den Führungsstäben siind wesentlich. Idealerweise ist dort jemand aus dem Care-Bereich dabei, der diesen Wahrnehmungsbereich einbringt. Angesichts komplexer, teils herausfordernder Situationen besteht die Gefahr, dass „psychische Notfälle“ zu gering veranschlagt werden. Ähnlich ist die Zusammenarbeit mit den Blaulicht-Organisationen zu justieren, so dass die Dienste ineinandergreifen und sich ergänzen. Im Blickfeld sind dabei Corona-Betroffene, Angehörige und Einsatzkräfte.
• Kommunikation: Bedürfnis und Bedeutung direkter und digital-vermittelter Kommunikation wird aufgrund des vermehrten Rückzugs in die Häuser zunehmen. Wenn sich die Bedrohungssituation und die Notwendigkeit der äusseren Isolation verstetigt, stellt sich bei Menschen mit fehlenden Sozialkontakten und die auch Medien meiden oder von der Berichterstattung überfordert und geängstet sind, die Frage nach niederschweiligen, kontakt-eröffnenden Möglichkeiten (Hotline, Gefährdemeldungen von Nachbarn etc.).

Links und Anhänge:
Berücksichtigt sind Hinweise, die für den Care- und Notfallseelsorge-Bereich relevant sind oder sein können.
» Coronavirus-Statistik weltweit (real time) Johns Hopkins University (USA)
» Überblick über Geschichte der Pandemien (engl.)
» Hilfen bei Corona-Folgen-Belastungen (Jobverlust etc., SRF 23.5.20)
» Agamben: Nach Corona: Wir sind nurmehr das nackte Leben (NZZ, 18.3.20)
» Agamben zum Umgang der liberalen Demokratien mit dem Coronavirus: Ich hätte da eine Frage (NZZ, 15.4.20)
» Covid-19: Spiritual Care
» P.R. Vogt: Moral, Fakten, Entscheidungen (Mittelländische, 8.4.30)
» Corona & Spiritual Care
» Corona & Palliative Care
» Corona und Kinder
» Isolation als Bedrohung (Blick, 13.3.20)
» Corona, Bible & Théories de l'effondrement (Réformés.ch, 20.3.20)
» Was der Rückzug ins Zuhause mit uns macht (Blick, 21.3.20)
» Atemwegspflege!
» Telefonketten Pro Senectute
» Stress- und Angstreaktionen (NZZ, 14.3.20)
» Zunahme häuslicher Gewalt? (BaZ, 20.3.20)
» Die dargebotene Hand (Tel./Mail/Chat – auch betreffend Coronavirus)
» Tele-Seelsorge für Senioren (Radio SRF 2, 8.4.20)
» Psychologische Hotline
» Offenbarung-online (Bittners)
» Online-Umfrage zu: Psychisches Befinden und Religiosität/Spiritualität von Seelsorgenden in einer Krisenzeit (Uni BE)
» PsyCovid19: Psychologische Unterstützung VS
» Beerdigungen in Zeiten von Corona (Radio SRF 3.4.20)
» 20 Tipps für Qurantäne und Isolation
» Therapeutische Hilfe per App (Radio SRF 1, 24.4.20)
» Online-Umfrage zur Befindlichkeit von Einsätzen und Krankenhauspersonal während der Covid-19-Pandemie (Uni Innsbruck)

Die Seite wird laufend aktualisiert. Hinweise und Anregungen werden gerne entgegen genommen.

CNS/CAS: Personalwechsel

In letzter Zeit haben und werden sich bei Care Teams | Notfallseelsorge Schweiz (CNS) einige Wechsel im Vorstand und Stab ergeben.

Beat Weber

Isabelle Schmid


» Vorstand:
a) Demissionen:
• Trudi Bürgi (Care Teams Zentralschweiz) ist im Herbst 2019 aus dem Vorstand zurückgetreten (Wohnsitzwechsel).
• Roger Müller (Notfallseelsorge ZH) hat per Ende 2019 demissioniert (Neue Herausforderungen in der NFS ZH).
b) Wahlen:
An der verschobenen, nur schriftlich durchgeführten » GV 2020 ist der Vorstand zu ergänzen. » Noël Pedreira (Leiter Care Team/Notfallseelsorge Armee) wird zur Wahl vorschlagen.

» Stab:
• Jeannette Fischli hat als Mitarbeiterin im Bereich Sekretariat und Buchhaltung per Ende 2019 demissioniert.
• Der Vorstand CNS/CAS hat an ihrer Stelle mit Beginn ab Januar 2020 neu Isabelle Schmid (Foto) mit dem gleichen Aufgabengebiet betraut.
• Beat Weber, Geschäftsführer & Webkoordinator CNS/CAS, hat per Ende Juni 2020 demissioniert. Seine Stelle wird neu auf die Webkoordination beschränkt und wird für (vorerst) ein Jahr (ab Juli 2020 oder nach Vereinbarung) auf Mandatsbasis weitergeführt. Die » Stelle ist derzeit ausgeschrieben.

CNS/CAS: NEWSLETTER 2020.02

Am Freitag, den 26. Juni 2020, ging der Newsletter 2020.02 an Mitglieder, Institutionen und interessierte Kreise (siehe pdf im Anhang). // Le vendredi 26 juin 2020, le bulletin d'information 2020.02 a été envoyé aux membres, aux institutions et aux parties intéressées (voir pdf en annexe).

Beat Weber

Care Teams | Notfallseelsorge Schweiz (CNS)
Care Teams | Aumônerie d’urgence Suisse (CAS)
Care Teams | Assistenza spirituale d’urgenza Svizzera (CAS)
Care Teams | Emergency Chaplaincy Switzerland (CES)


Editorial:

Liebe Leserin, lieber Leser,
Mit diesem Newsletter CNS / CAS 2020.02 verabschiede ich mich von Ihnen. Ein neuer Webkoordinator wird nach wie vor gesucht. Ansprechsperson für alle Belange ist bis auf weiteres Paul Bühler, Präsident von CNS. Bleiben tut bis auf weiteres – leider – auch das Corona-Geschehen in der „Zwischenzeit“, in der wir uns gegenwärtig befinden, mit den Folgen für Mensch und Gesellschaft bei uns in der Schweiz und weltweit. Unsere verschobene GV 2020 findet dieses Jahr digital statt (bis 15. Sept. 2020). Seien Sie behütet in diesen herausfordernden Zeiten. Take CARE!

Liebe Grüsse
Care Teams | Notfallseelsorge Schweiz (CNS)
Beat Weber, Geschäftsführer & Webverantwortlicher


» It's time to say goodbye!

Cher lecteur,
Avec cette lettre d'information CAS / CNS 2020.02, je vous dis au revoir. Un nouveau coordinateur web est toujours recherché. La personne de contact pour toutes les questions est jusqu'à nouvel ordre Paul Bühler, Président de CAS. Pour l'instant, malheureusement, les événements de la Corona continueront à nous affecter en Suisse et dans le monde entier dans la « période intérmédiaire » que nous vivons actuellement, avec les conséquences que cela implique pour les personnes et la société. Notre AG 2020 reportée aura lieu cette année sous forme numérique (jusqu'au 15 septembre 2020). Soyez protégé en ces temps difficiles. Take CARE !

Chères salutations
Care Teams | Aumônerie d'urgence Suisse (CAS)
Beat Weber, Sécretaire général & coordinateur du web

Gesucht: Webkoordinator/in CNS/CAS

Bist du unser/e neue Webkoordinator/in?

Beat Weber, Geschäftsführer & Webkoordinator CNS/CAS, demissioniert auf Ende Juni 2020. Wir möchten seine Stelle nicht in gleicher Weise weiterführen, sondern auf die Webkoordination von » www.cns-cas.ch beschränken. Wer Computer- und Care-Arbeit verbinden mag, möge sich doch bei uns melden. Wir erteilen gerne weitere Auskunft.

Beat Weber,

Wir suchen auf Mandatsbasis nach Vereinbarung für ca. 1 Jahr (mit der Option auf Weiterführung):


WEBKOORDINATOR / WEBKOORDINATORIN

Anforderungsprofil:
• Vertraut mit den Diensten von Care Teams bzw. der Notfallseelsorge (z.B. als aktives oder ehemaliges Care Team-Mitglied)
• Computer- und Internetkenntnisse inkl. Verwendung der üblichen Bürosoftware
• Fähig selbstständig zu arbeiten und aus Internet und Kontakten wesentliche Daten und Infos zusammenzutragen
• Deutsch- oder französischsprachig und möglichst mit Kenntnis der anderen Landessprache
• Bereitschaft, sich in die Web-Architektur von » www.kirchenweb.ch (unser Webanbieter) einzuarbeiten.

Stellenprofil:
• Weiterführung und Aktualisierung der Homepage von » CNS/CAS in bisherigem Umfang
• 1–3 neue Einträge (Berichte, Veranstaltungen) pro Woche (teils zweisprachig: D/F)
• Aktualisierung bestehender Einträge (v.a. Info-Seiten) nach Bedarf
• Erstellung von 4–6 Newslettern pro Jahr, ausgehend von der Homepage
• Dabeisein an 1 Vorstandssitzung und an GV

Zeitaufwand:
• Ca. 170 Jahresstunden (im Durchschnitt pro Monat 14 h, pro Woche 3.5 h)
• Die Zeit kann frei eingeteilt werden

Anstellung und Entschädigung:
• Die Anstellung erfolgt auf Mandatsbasis (ohne Versicherung und AHV-Abzüge).
• Entschädigung: pauschal SFr. 7'000.– pro Jahr (inkl. Spesen)

Infos/Bewerbung:
• Infos/Auskünfte bei » Paul Bühler
• Bewerbungen (mit Begründung und kurzem Lebenslauf) sind schriftlich einzureichen bei: Paul Bühler, Präsidium CNS/CAS, Dammstrasse 14, 4562 Biberist

Buch-Hinweise (Sammelbericht)

In jüngerer Zeit wurden eine Reihe Bücher und Hilfsmittel vorgestellt, die auch für die Arbeit von Care Teams | Notfallseelsorge Schweiz (CNS) dienlich sind (Aus- und Weiterbildung). Nachfolgend eine Zusammenstellung.

Beat Weber,

phare


Buchvorstellungen und -besprechungen:
» Angélique Mundt, Erste Hilfe für die Seele
» Sabrina Müller, Totsächlich
» Urs von Schröder, Im Strudel einer Katastrophe (Swissair-Absturz bei Halifax)
» Marion Mulller-Colard, Anderer Gott
» Moser/Hecking, Kindsverlust
» Müller/Metger, Für immer
» Withey/Sagan (Hg.), Mutmach-Briefe
» Manuel Rupp, Notfall Seele
» Susanna Nußbeck, Einführung in die Beratungspsychologie
» Vicki de Klerk-Rubin, Validation für Einsatzkräfte
» Sautermeister/Skuban (Hg.), Handbuch psychiatrisches Grundwissen für die Seelsorge
» Clemens Hausmann, Interventionen der Notfallpsychologie
» Thomas Hülshoff, Psychosoziale Intervention
» Raimar Kremer, Seelsorge im Blitzlichtgewitter
» Jürg Meier, Trauer und Abschied
» Kartenset zur Intervision

Buch/TV: Suizid – eine Hinterbliebene erzählt

Den Tod ihrer besten Freundin durch Suizid verarbeitet Sabrina Müller und schreibt darüber in ihrem Buch. In einem TV-Interview spricht Ruedi Josuran mit ihr (siehe Links und Anhang).

Bibliographie:
Sabrina Müller, Totsächlich. Trauern und begleiten nach einem Suizid, Zürich (Theologischer Verlag) 2018, Paperback mit Abbildungen, 163 S.; SFr. 24.80; ISBN 978-3-290-18167-3.

• Orientierung für Betroffene und Personen in helfenden Berufen
• Blog kombiniert mit Fachwissen
• Umgang mit einem Suizid

Klappentext:
Wie weiter nach einem Suizid? Sabrina Müller schreibt zehn Jahre nach dem Suizid einer engen Freundin in kurzen Blogs über ihren persönlichen Trauerprozess. Sie erzählt von ihrem ersten Erstarren nach der Hiobsbotschaft, von den unaushaltbaren Momenten, von ihren Phasen der Trauer. Sie berichtet von Wut, Enttäuschung und Einsamkeit. Wo waren Freunde, Gemeinschaft, ja die Kirche, als sie selbst dringend Unterstützung brauchte?
Sabrina Müller spricht offen über die ganz schwierigen Themen, aber auch darüber, was ihr in dieser schweren Zeit geholfen hat – wie etwa die Arbeit auf dem Bauernhof – und wie sie langsam wieder zurück in ein neues Leben fand. Ihre Texte folgen ihrem persönlichen Erleben, im Anschluss wird jede Station thematisch vertieft. Sabrina Müller verschränkt Fachwissen gewinnbringend mit Persönlichem: Sie bricht mit dem Tabu, über Suizid zu sprechen. Dieses Buch ist Wegweiser und hilfreiche Orientierung – für Hinterbliebene und für Menschen in helfenden Berufen.

Einführung zum TV-Beitrag:
Tot. Als Sabrina Müller vom Suizid ihrer besten Freundin erfährt, ist sie geschockt. Sie fühlt sich ohnmächtig, schuldig und weiss nicht, wie sie weiterleben soll. Die reformierte Theologin bricht mit dem Tabu Suizid und erzählt, wie ihr komplexer Trauerprozess mit Höhen und Tiefen verlief. «Gott, ist das wahr? Wie konntest du das zulassen?» Ausgerechnet in ihren Flitterwochen erfährt Sabrina Müller, dass ihre beste Freundin Suizid beging. Sabrina Müller ist geschockt, traurig, wütend. Vor der Abreise hatte ihr ihre Freundin hoch und heilig versprochen, dass sie sich nichts antun würde. Mit der Traurigkeit über ihren Verlust und dem psychischen Schmerz weiter zu leben, scheint ihr unmöglich. Sie hatten doch noch so viele gemeinsame Pläne. «Ich hasste mich dafür, dass Angelika sich das Leben genommen hatte. Warum noch existieren, wenn ein Teil des Lebensinhalts fehlt und dazu noch Schuld, Scham, Stigmatisierung, Isolation und ein tiefes Gefühl der Verlassenheit kommen?» Der Trauerprozess von Sabrina Müller dauert beinahe zehn Jahre. Nun spricht die reformierte Pfarrerin und Praktische Theologin offen darüber, was ihr in dieser schweren Zeit geholfen hat und wie sie langsam wieder zurück in ein verändertes Leben fand.

Sabrina Müller (Jg. 1980), Dr. theol., studierte an der theologischen Fakultät der Universität Zürich und war bis 2015 Pfarrerin in Bäretswil. Seit 2012 leitet sie die ökumenische Bewegung » fresh expressions. Seit 2015 ist sie Lehrbeauftragte für Praktische Theologie und Habilitandin am » Zentrum für Kirchenentwicklung der Universität Zürich zum Thema „Praktisch Theologische Anthropologie – spirituelle Erfahrung und religiöse Identität“.

Link:
» Buchanzeige im TVZ
» TV-Beitrag (SRF: Fenster zum Sonntag, 18.1.20): Suizid! Warum wolltest du nicht leben?

Hinweis:
Eine Buchbesprechung, verfasst durch den Geschäftsführer CNS / CAS, findet sich nachstehend im Anhang.

AU: Umfrage zur Befindlichkeit von Einsatzkräften Corona-Krise

Online-Umfrage

Beat Weber

Online-Umfrage zur Befindlichkeit von Einsatzkräften und Krankenhauspersonal während der COVID-19 Pandemie

Liebe Kolleginnen und Kollegen.
Im Rahmen des EU-Projekts » NO-FEAR sind wir in unserer Arbeitsgruppe Notfallpsychologie am Institut für Psychologie der Universität Innsbruck an der Befindlichkeit von Einsatzkräften während der Corona-Krise interessiert. Dabei interessiert uns die Sicht ganz verschiedener Einsatzkräfte – aus Rettungsdienst, Krisenintervention, Feuerwehr, Polizei, Bundesheer/Bundeswehr etc. Wir führen derzeit eine Fragebogenerhebung durch. Wir würden uns sehr freuen und euch / Ihnen äußerst dankbar sein, wenn ihr euch ca. 20 Minuten Zeit nehmt, um den Fragebogen auszufüllen.– Wenn möglich, teilt bitte den Umfrage-Link unter euren Kolleginnen und Kollegen in eurer/Ihrer Einsatzorganisationen.– Die Ergebnisse der Erhebungen teilen wir auf Anfrage natürlich gerne mit und werden sie auch voraussichtlich auf einer der zukünftigen Kriseninterventionstagungen vorstellen.

Herzlichen Dank für deine/Ihre Unterstützung!
Liebe Grüße aus Innsbruck!
Alexander Kreh, Barbara Juen, Dietmar Kratzer


» Link zur Umfrage

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MAG. DIETMAR KRATZER
Klinischer und Gesundheitspsychologe, Notfallpsychologe | Clinical Psychologist
Technisch administrative Unterstützung in Forschung & Lehre | Technical support for research & education
Arbeitsgruppe Notfallpsychologie & Psychotraumatologie | Research group Emergency Psychology & Psychotraumatology
Institut für Psychologie | Department of Psychology
Universität Innsbruck | University of Innsbruck
Innrain 52, A - 6020 Innsbruck
P: +43 (0)512 507 56030 | F: +43 (0)512 507 56199
| » http://psychologie.uibk.ac.at

Corona & Kinder

Die AETAS Kinderstiftung in München (Simon Finkeldei) hat das unten stehende Rundmail verschickt. Es ist uns als CNS/CAS freundlicherweise durch Corina Bandelli (PSNV, CT AR/AI) zugänglich gemacht worden. Es orientiert über Umgangsweisen betreffend des Corona-Virus mit Blick auf die Betreuung von Kindern durch Fachpersonen und Eltern.

Beat Weber

Rundmail:
Sehr geehrte Damen und Herren, Liebe Kolleginnen und Kollegen,
die derzeitige Situation und der mögliche weitere Verlauf beschäftigen derzeit viele Kinder, Familien, Bezugspersonen und Fachkräfte.
Aus diesem Grund bereitet die KinderKrisenIntervention der AETAS Kinderstiftung zu verschiedenen aktuellen Fragestellungen eine Sammlung von Handreichungen zum Umgang mit Kindern aus psychotraumatologischer Sicht vor. In diesem Zusammenhang wurden auch andere uns derzeit zur Verfügung stehende internationale Handlungsempfehlungen gesichtet und miteinbezogen.
In der Anlage erhalten Sie als Anregung die ersten grundlegenden Empfehlungen für Eltern, Bezugspersonen und Fachkräfte aus Beratungs- und Krisendiensten. Diese finden Sie ebenfalls als Download auf der » Homepage der AETAS Kinderstiftung.
Dort werden fortlaufend weitere Handreichungen zu Themen wie „Woran erkenne ich, dass mein Kind belastet ist – was kann ich tun“ oder „Im Ernstfall – kindgerechte Worte zu Krankheit, Sterben und Tod“ zum Abruf angeboten. Hinweise zu unserer elektronischen und telefonischen Krisenberatung finden sich dort ebenfalls.

Mit freundlichem Gruß
Tita Kern, Simon Finkeldei und Verena Blank-Gorki


Simon Finkeldei, Dipl. Psychologe
Psychol. Psychotherapeut (VT), Lehrtherapeut, Supervisor
stv. Vorstandsvorsitzender TraumaHilfeZentrum München e.V.
stv. Fachliche Leitung der KinderKrisenIntervention AETAS Kinderstiftung

Baldurstraße 27, D-80637 München

Siehe auch unsere Seite zu » Corona & Care

Passionszeit & Ostern – Meditationen

Spirituelle Gedanken und Besinnungen zu Karfreitag und Ostern. Zur Passions- und Osterzeit im Zeichen von „Corona“ siehe auch der Link „Hoffnung ist ansteckend“ sowie den Beitrag im Anhang (pdf).

Beat Weber

Die Totenehrung fällt aus

Ich bin dazu geboren und in die Welt gekommen, dass ich die Wahrheit bezeuge (Johannesevangelium 18,37).

Immer wieder hat man Jesus für tot erklärt. Die Totenscheine, die seinen Abgang für ewig besiegeln sollten, trugen die unterschiedlichsten Unterschriften. Sie wurden nicht nur von seinen erklärten Gegnern ausgestellt – von Kaiphas und Pilatus, von Marx und Mao. Auch viele seiner Freude konnten es bis heute nicht fassen, dass er nicht im Grab gblieben ist.
Seine ersten Anhänger haben nicht anders gedacht. Auch die Frauen nicht, die am Grab dem Toten ihre letzte Liebe erweisen wollten. Doch die Totenehrung fällt aus. Das Grab ist leer. Gott hat gehandelt. Er hat Jesus auferweckt. Ales andere wäre eine unmögliche Möglichkeit. Gott schreibt ihn nicht ab. Er verschreibt ihm Auferstehung, Leben und nicht Tod! – Jesus lebt!

Lassen wir uns nicht von Totenscheinen beeindrucken, die man wieder und wieder für ihn ausstellt. Sie stimmen alle nicht. Das unfassbare Ereignis seiner Auferstehung ist die Wirklichkeit, auf die wir bauen können.

Weg zum Glauben

Der Weg zum Glauben führt über die Wunden. Sie sind nicht Zeichen der Abwesenheit Gottes, sie werden zum Ort der Gottesbegegnung. Hier können wir, wenn wir nicht fliehen, Gott erlernen. Wunden annehmen können ist in Wahrheit Gnade.
Vom heiligen Martin wird erzählt, er habe in der Nacht vor der Begegnung mit dem Bettler eine Erscheinung gehabt, in Gestalt eines majestätischen Königs. Martin fragt ihn: „Wer bist du?“ Darauf sein Gegenüber: „Ich bin dein Heiland, Jesus Christus“. Martin erwidert: „Wo hast du denn deine Wunden?“ Die Antwort: „Ich komme jetzt nicht als ein Verwundeter, nicht vom Kreuz, sondern vom Himmel her in meiner Herrlichkeit.“ Darauf Martin: „Du magst mir der rechte sei. Geh mir aus den Augen; du bist der Teufel; den Heiland, der ohne Wunden ist, den mag ich nicht sehen; den erkenne ich nicht, der das Zeichen seines Leidens nicht hat.“

Es ist und bleibt für uns befremdlich: Gerettet und erlöst werden wir nicht durch die Macht der Mächtigen, sondern durch die Teilnahme Gottes an unserer Ohnmacht und an unserem Leid. Damit wird die Ohnmacht nicht verherrlicht, das Leiden hat nicht aus sich heraus erlösende Kraft. Die Liebe, die mit dem Geliebten eins wird, ist die Erlösung. Gott duldet keine Apartheid zwischen sich und seinen gequälten Geschöpfen. „Ich mag dich leiden“, sagt er uns.

(Franz Kamphaus, in: „Wenn Gott in die Quere kommt“)

Ecco homo

Ausgestreckt,
ausgespannt
zwischen Gesetz und Gnade,
zwischen Himmel und Erde,
zwischen Gott und Mensch.

Er ist ein Kreuz geworden:
horizontal die Arme,
vertikal der Lieb.
Jesus,
ausgesetzt auf zwei Balken
zwischen Himmel und Erde.
Kein Engel kam.
Kein Elias.

Nicht einmal Perus.
Am Ölberg: Schweiss auf Angst.
Am Kreuz: Ein verlassener,
göttlicher Mensch.
Der Gottessohn.
Der Menschensohn.

Er ist zum Kreuz geworden.
Kein anderes Zeichen deutet das Leben
so hoffnungsvoll wie das Kreuz.

(Martin Gutl)

Ecce Homo

Weniger als die Hoffnung auf ihn
das ist der Mensch
einarmig
immer

Nur der gekreuzigte
beide Arme
weit offen
der Hier-Bin-Ich

(Hilde Domin)

Links:
» Osteraktion der Kirchen
» Viertelstunden für den Glauben
» Hoffnung ist ansteckend (Weltwoche, 7.4.20, Ralph Kunz)
» Karfreitagspredigt aus dem Petersdom in Rom (Vatican News, 10.4.20)
» Ostern in Zeiten von Corona (NZZ, 11.4.20, Thomas Ribi)

Gesammelt und zusammengestellt von: VDM Dr. Beat Weber, Geschäftsführer CNS-CAS, Anwilerstr. 10, 4059 Basel; 061 543 10 71; .

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