Stefan Keilwerth, Polizist, Pfarrer und Care-Experte, folgt auf Roger Müller
Die Verantwortung für die Notfallseelsorge Zürich liegt in neuen Händen: Per 1. Februar hat Pfarrer Stefan Keilwerth die Stelle als Gesamtleiter Notfallseelsorge (40 Prozent) und als Seelsorger Schutz & Rettung Zürich (50 Prozent) angetreten. Er übernimmt den Stab von Pfarrer Roger Müller, der die Notfallseelsorge nach mehrjähriger Tätigkeit auf Ende Januar verlassen hat. Der neue Gesamtleiter qualifiziert sich als erfahrener Polizist, Pfarrer und Care-Experte hervorragend für seine Führungs- und Seelsorgetätigkeiten wie auch für das Unterrichten an der Höheren Fachschule für Rettungsberufe (HFRB).
Der aus dem Baselbiet stammende Stefan Keilwerth absolvierte die Polizeischule in Liestal und war darauf bei der Sicherheitspolizei tätig. Bis 1999 arbeitete er als Untersuchungsbeauftragter bei der Jugendanwaltschaft des Kantons Basel-Landschaft. Danach wechselte er die Branche und studierte an der Universität Basel Theologie. Seit November 2008 wirkte er als Pfarrer in der reformierten Landeskirche Basel-Landschaft.
Neben seiner Tätigkeit als Gemeindepfarrer spezialisierte sich der heute 51-Jährige auf das Begleiten und Coachen von Menschen in herausfordernden Lebenssituationen und Krisen. Er vertiefte sich in die Fachbereiche der Seelsorge und der Notfallseelsorge und bildete sich auf dem Gebiet der psychosozialen Notfallversorgung und der Notfallpsychologie weiter.
Entsprechend engagierte sich der Seelsorger seit vielen Jahren in verschiedenen Organisationen der Notfallseelsorge, namentlich bei Care Link, im kantonalen Care Team des Kantons Basel-Landschaft und in der Armee. Zudem trägt seine Vorstandstätigkeit bei Care Teams - Notfallseelsorge Schweiz sowie sein Mitwirken im Stab der Arbeitsgemeinschaft der Care Teams der Kantone AG/BL/SO zu einer guten Vernetzung bei.
Die Vernetzung gehört zur DNA der ökumenischen Polizeiseelsorge (heute SPuR – Seelsorge für Polizei und Rettungskräfte), die 1999 mit einem Pilotversuch gestartet war und 2002 definitiv eingerichtet wurde. Sie wird in gemeinsamer Verantwortung unterstützt und finanziert von der reformierten und katholischen Kirche des Kantons Zürich, der reformierten Kirchgemeinde Zürich, Katholisch Stadt Zürich, der Stadt- und Kantonspolizei sowie von Schutz & Rettung Zürich. Die beiden Seelsorgenden, Kerstin Willems und Stefan Keilwerth, unterstützen die Arbeit von Polizei und Rettungskräften in belastenden Situationen, wirken bei der Aus- und Weiterbildung in ethischen Fragen mit und führen Gottesdienste zu Themen des Berufsalltags durch.
Die Notfallseelsorge, ebenfalls getragen von der reformierten und katholischen Kirche des Kantons Zürich, ist ein Betreuungsteam, das Betroffene eines potenziell traumatischen Ereignisses psychosozial, psychologisch und seelsorglich unterstützt. Die Notfallseelsorgenden werden über die Einsatzleitzentrale von Schutz & Rettung, durch die Blaulichtorganisationen - Polizei, Rettungsdienst und Feuerwehr – aufgeboten.