2017 waren es 15 Jahre her seit die Ökumenische Arbeitsgemeinschaft Notfallseelsorge Schweiz ins Leben gerufen wurde. Am 1. Mai 2002 fand im Kantonsspital Aarau die Gründungsversammlung mit 47 Anwesenden statt. Die Vereinsstatuten wurden verabschiedet und der erste Vorstand gewählt (Präsident: Daniel Winnewisser; weitere Mitglieder: Paul Bühler, Pierre-André Kuchen, Markus Walser, Yvonne Waldboth, Hans-Peter Ott).
Bereits vorgängig, im November 2001, haben sich Vertreter von verschiedenen Kantonen in Bern getroffen haben, um eine Spurgruppe einzusetzen. Diese hat in zwei Sitzungen die Gründungsversammlung 2002 vorbereitet.
Dazu gab es folgendes Presse-Communiqué:
Schweizerische Plattform für Notfallseelsorge gegründet
21. November 2001 / 16:22:14
S C H W E I Z
Am Dienstag haben in Bern Notfallseelsorgende aus zehn Kantonen die Ökumenische Arbeitsgemeinschaft Notfallseelsorge Schweiz gegründet. Sie soll Ansprechpartnerin für Staat und Kirche sein und einheitliche Standards in der Ausbildung schaffen.
RNA/as
Noch vor sieben Jahren kannte die Schweiz keine spezielle Notfallseelsorge. Eine Umfrage der in Zürich erscheinenden «Reformierten Presse» bei den Kantonalkirchen zeigt: Heute gibt es Notfallseelsorge in den Kantonen Aargau, Basel-Stadt, Bern, Genf und Zürich.
Bereits nächstes Jahr werden die Kantone Basel-Landschaft, Freiburg, Luzern, Sankt Gallen und Solothurn dazustossen. In den Kantonen Graubünden, Neuenburg, Schaffhausen, Thurgau und in der Zentralschweiz hat die Planung von Angeboten in der Notfallseelsorge begonnen.
Diese Entwicklung hat Pfarrer Bernhard Stähli, Projektleiter Notfallseelsorge beim Amt für Militär und Bevölkerungsschutz des Kantons Bern, veranlasst, Kolleginnen und Kollegen aus der ganzen Schweiz zu einem Gedankenaustausch über die Notfallseelsorge einzuladen. Am Dienstag trafen sich Notfallseelsorgende und Interessierte aus zehn Kantonen in Bern. Und gründeten die Ökumenische Arbeitsgemeinschaft Notfallseelsorge Schweiz.
Die Arbeitsgemeinschaft soll eine gemeinsame Plattform der Notfallseelsorgenden in der Schweiz sein. Als weiteres Ziel strebt die Arbeitsgemeinschaft einheitliche Ausbildungsstandards an. Denn vor der Gründung der Arbeitsgemeinschaft hatten Berichte der Notfallseelsorgenden aus ihren Kantonen aufgezeigt, wie unterschiedlich der Entwicklungsstand gegenwärtig ist.
In einigen Kantonen ist die Notfallseelsorge dem Zivilschutz zugeordnet. Deshalb hatten die Notfallseelsorgenden auch Daniel Rebetez vom Bundesamt für Zivilschutz zu ihrer Tagung eingeladen. Rebetez berichtete, dass ein nationales Netzwerk für psychologische Nothilfe am Entstehen sei.
Auf die Nachfrage, weshalb die Kirchen noch nicht zur Teilnahme angefragt worden seien, verwies er darauf, dass auf nationaler Ebene ein kirchlicher Ansprechpartner in Sachen Notfallseelsorge fehle.
Eine ausführliche Version dieses Berichts erscheint in der neuesten Ausgabe der Wochenzeitschrift «Reformierte Presse», Zürich.
Das Protokoll der Gründungsversammlung ist unten angehängt. Anhand diesem und den weiteren unter der Rubrik „Arbeitsgemeinschaft NFS“ eingestellten » Protokolle der Generalversammlungen der AG NFS CH bis heute lässt sich ein Stück der Entwicklungsgeschichte der Notfallseelsorge und der Care Teams in unserem Land erkennen und nachzeichnen. Auch die seit der Anfangszeit und bis 2017 veröffentlichten „NFS News“ sind im » Archiv vollständig erhalten.