Tabuthema: Totgeburt

Betretenes Schweigen ist keine Hilfe. Fehl- und Totgeburten sind keine Seltenheit. Der Umgang mit dem Thema fällt Betroffenen wie Spitälern trotzdem schwer. Eltern brechen das Schweigen und erzählen ihre Geschichten.

Beat Weber,

» Bericht und Gespräche von TV SRF (aus der Sendung Puls, 27.1.20)

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«Jede Frau, die nicht weiss, dass sie schwanger ist und eine Fehlgeburt hat, denkt, sie verblutet. Es kommt so viel Blut heraus!» In ihrem Podcast «Untenrum», Link öffnet in einem neuen Fenster erzählt die Journalistin Naomi Gregoris ihre eigene Geschichte ihrer Fehlgeburt vor anderthalb Jahren. Ein bewusster Schritt an die Öffentlichkeit, weil Fehl- und Totgeburten in unserer Gesellschaft immer noch totgeschwiegen werden. Ein Tabu, gegen das sie ankämpfen will: «Offenheit und Verletzlichkeit zu zeigen ist wichtig, um bei anderen Leuten Empathie und Verständnis zu generieren», ist sie überzeugt.

Dieser Ansicht ist auch Arabel Mettler. «Nicht darüber reden ist das Schlimmste. Denn das gibt meiner Tochter keine Berechtigung, hier zu sein. Dabei war sie für mich lebensverändernd, prägend, und das möchte ich teilen können.» Sieben Tage nach dem geplanten Geburtstermin nahm ihre bis da mustergültig verlaufene Schwangerschaft ein tragisches Ende: «Plötzlich habe ich gemerkt, dass sich das Kind nicht mehr bewegt. Dass etwas nicht gut ist.» Als alle Bemühungen nichts fruchteten, alarmierte sie die Hebamme. Ein Ultraschall brachte die traurige Gewissheit: «Es ist gestorben in meinem Bauch. Sein Herz hat einfach aufgehört zu schlagen.» Arabel Mettler wollte ihre tote Tochter so schnell wie möglich gebären. Noch in derselben Nacht brachte sie Camille auf die Welt – unter körperlichen und seelischen Schmerzen. «Die seelischen Wehen haben mich wirklich fast zerrissen. Dieses Wissen, dass alles schon zu Ende ist, bevor es überhaupt begonnen hat...»

» Literaturhinweis: Wenn Geburt und Tod zusammenfallen

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