CH Suizidrate: mehr Männer als Frauen

2017 nahmen sich in der Schweiz 773 Männer das Leben. Bei den Frauen waren es 270. Gründe für diesen grossen Unterschied liegen in der Wahl der Suizid-Methode – oder auch im Umgang mit den eigenen Schwächen. Ein Blick auf die Suizidrate nach Alter und Geschlecht (siehe Statistik im Anhang unten) zeigt einen weiteren Unterschied: Während die Rate bei den Frauen praktisch konstant bleibt, erhöht sich die Suizidrate bei den Männern mit zunehmendem Alter massiv. Bereits bei Jugendlichen unterscheidet sich die Anzahl vollzogener Suizide zwischen jungen Männern und Frauen stark. Innerhalb von fünf Jahren (2013–2017) waren es 36 junge Frauen und 106 junge Männer, die sich das Leben genommen haben.

Beat Weber,

«Dass sich viel mehr Männer das Leben nehmen als Frauen heisst nicht, dass sich weniger Frauen das Leben nehmen wollen.» Thomas Reisch ist ärztlicher Direktor des Psychiatriezentrums Münsingen und forscht seit Jahren zum Thema Suizid.
Für Thomas Reisch ist klar, dass ein wichtiger Grund für den grossen Unterschied in der Wahl der Suizidmethode liegt. «Männer sind vertraut mit der Waffe, sie kennen sie beispielsweise aus dem Militärdienst und wissen, wie sie zu bedienen ist. Frauen haben diese Möglichkeit kaum.»

Und es gibt noch einen weiteren Grund, warum Männer, die Suizid begehen, oft harte Methoden wählen: «Männer wollen den letzten Akt unter Kontrolle haben. Ihnen spielt es keine Rolle, wie schrecklich sich das Bild präsentiert, wenn ihr Körper gefunden wird. Anders die Frauen: sie möchten den Körper unversehrt lassen und greifen deshalb eher auf Medikamente zurück.»

Links:
Zum Beitrag » Darum ist die Suizidrate vom Geschlecht abhängig (SRF 1, 16.12.19)

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